Brücken, alte Gebäude, Sonne, gute Laune und jede Menge Spaß hatten diejenigen, die aus der KS1 bei der Studienfahrt vom 3.7.2022-8.7.2022 nach Prag dabei waren.

Sonntag – Anreise: Einige hätten lieber länger geschlafen an diesem Sonntag. 26 Schüler und Schülerinnen der KS1 trafen sich mit den Begleitlehrerinnen Frau Thum-Kehl und Frau Huber um 7.45 Uhr an der St. Johann-Straße. Nachdem endlich alle eingetrudelt waren, fuhr der Bus kurz nach 8.00 Uhr Richtung Prag. Unser Busfahrer machte uns gleich zu Beginn der ungefähr achtstündigen Fahrt klar, dass wir keinen Müll im Bus lassen sollten: „Und ich werde jedes Rotztaschentuch aus jeder noch so kleinen Ritze und Spalte wieder rausziehen.“
Unterwegs gab es als Überraschung von den Lehrerinnen für jeden von uns ein kleines braunes Buch, das wir als Reisetagebuch führen sollten. Das Buch war willkommen. Einige begannen sofort die Seiten zu füllen, nicht immer mit den bisherigen Erlebnissen, sondern auch mit Stadt-Land-Fluss-Spielen oder Comics.
Mit Verspätung wegen eines Unfalles kamen wir zum Abendessen in unserem Hotel an. Anschließend konnten wir in kleinen Gruppen die Umgebung um unser Hotel herum auskundschaften und den ersten Abend gemütlich ausklingen lassen.

Montag – Auf den Spuren Kafkas: Nach dem Frühstück begrüßte uns unsere Stadtführerin im Hotel und unser Busfahrer brachte uns zu einem der jüdischen Friedhöfe. Dort mussten alle Jungs eine Kippa tragen. Die Stadtführerin zeigte uns das Grab des Schriftstellers Kafka und sie erzählte uns von Franz Kafka und seiner Familie. Durch ihre Erzählungen konnten wir mehr über die Person und die Hintergründe erfahren, denn im Deutsch LK hatten wir bereits „Der Verschollene“ gelesen
Danach fuhren wir mit der Metro in die Altstadt. Die Rolltreppen, die tiefer in die Metrostation hinab führten, wurden als „Turbo-Rolltreppen“ bezeichnet und überraschten uns. Denn diese Rolltreppen hatten es in sich, sie waren lang, steil und teilweise schnell. Auch in der Altstadt folgten wir Kafkas Spuren. Wenn man sich im Altstädter Ring im Kreis gedreht hat, konnte man viele Häuser entdecken, in denen Kafka einst wohnte, da er häufig mit seiner Familie umzog.
Nach der Mittagspause trafen wir uns wieder am Kafka-Museum, welches dunkel und verwinkelt war. Diese bedrückende Stimmung spiegelte gut Kafkas Schreibstil und seine Person wider. Nach einem Gruppenfoto fuhren wir zum landestypischen Abendessen zurück ins Hotel. Nach einer kurzen Ideensammlung zu unseren Reisetagebüchern konnten wir den Abend frei gestalten.

Dienstag – Altes und neues Prag: Am Vormittag führte uns unsere Stadtführerin durch die Prager Burg. Auch gab sie uns durch den Prager Fenstersturz einen Einblick ins alte Prag. Um in die Prager Burg eingelassen zu werden, mussten wir erstmal alle durch die Sicherheitskontrolle, die wir alle ohne Zwischenfälle passierten. Um 12 Uhr sahen wir die Wachablösung.
Am Nachmittag trafen wir uns am Kampa-Museum, die dort ausgestellte moderne Kunst repräsentierte das neue Prag.
Bis zum Abendessen im Hotel hatten wir freie Zeit.

Mittwoch – Prag mit allen Sinnen: Um 9 Uhr fuhren wir mit der Metro zum „Museum of Senses“. Von diesem interaktiven Museum waren wir alle restlos begeistert und es sind viele schöne Fotos entstanden. Auf einem Bild verwandelten wir uns gleichzeitig in Riesen oder Zwerge. Auf anderen Fotos schwebten wir auf Stühlen über dem Boden. Oder wir präsentierten unseren Kopf auf einer blumenumkränzten Essensplatte. Wir waren traurig, als es schon vorbei war und viele hätten sich noch ein weiteres Stockwerk gewünscht. Zum Schluss wollten fast alle mit VR-Brillen in eine neue Welt eintauchen. Doch dafür gab es nur zwei Plätze und es bildete sich eine lange Warteschlange. So mussten sich einige beeilen, um pünktlich zum Treffpunkt am Altstädter Ring zu kommen.
Nach der Mittagspause sind wir mit einer Seilbahn einen Berg hochgefahren. Dort stand ein Aussichtsturm, der wie der Eiffelturm von Paris aussah, nur in klein. Wir hatten die Möglichkeit, in Gruppen auf den Aussichtsturm zu steigen oder in ein Spiegellabyrinth zu gehen. Den Abend hatten wir für uns.

Donnerstag – Kultureller Abschluss: Treffpunkt war um 10 Uhr in der Lobby des Hotels. An diesem Donnerstag konnten wir entscheiden, was wir machen wollten, etwas Kulturelles sollte dabei sein. Als Anregung bekamen wir eine Stadtrally. Schlussendlich besuchten wir in Gruppen das Kommunismus-Museum, Synagogen, die Nationalgalerie,…
Als kulturellen Abschluss konnte, wer wollte, ins Ballett „Schwanensee“ gehen und so den letzten Abend ausklingen lassen.

Freitag – Abreise: Punkt 9 Uhr war die Abfahrt nach Hause angesetzt. Um diese Uhrzeit wollten viele Gäste abreisen, die Fahrstühle waren dementsprechend gefüllt und es war schwierig mit den vollgepackten Koffern pünktlich in der Lobby zu erscheinen.
Im Bus haben die meisten bis zur ersten Pause geschlafen. Da die Lehrerinnen die Reisetagebücher noch von uns einsammeln wollten, wurde um die zwei Stunden geschrieben, geklebt und gezeichnet. Für die fünf schönsten Reisetagebücher gab es einen Preis. Doch die Preise waren nicht ausreichend, denn jeder hatte auf seine eigene ganz individuelle Art die Reise festgehalten.
Um kurz nach 17 Uhr erreichten wir wieder die St. Johann-Straße in Überlingen.

Die Zeit in Prag war super. Prag mit seinen vielen Brücken, seinem landestypischen Essen, mit seiner anderen Währung und der Schwierigkeit, Geld umzutauschen,…
Durch viele gemeinsame Aktivitäten lernten wir diese einzigartige Stadt kennen. Wir hatten aber auch viele Gelegenheiten die Zeit in kleinen Grüppchen frei zu gestalten und einfach mal, abseits vom Schulalltag, die Zeit unter Freunden zu genießen, uns in ein Café zu setzen und durch die Gassen von Prag zu schlendern.

Von: Stella Rieke-Zapp