Am 24.06.22 gastierte das Weimarer Kultur Theater an unserer Schule. Eigentlich wäre es im Winter gekommen, der Auftritt verschob sich wegen Corona jedoch. Jennifer Quast und Vincent Brummer spielten den vier neunten Klassen das Theaterstück „Drogen-von Gras zu Crystal“ vor. Da dieses Theaterstück ein ernstes Thema behandelt, haben wir aus zwei Sichten darüber berichtet:

Am Freitag, den 24.06.2022, fand in den Räumen N015/N016 das Theaterstück des Weimarer Kulturexpresses „Drogen – Von Gras zu Crystal“ statt. Das Schauspieler-Duett Jennifer Quast und Vincent Brummer präsentierten auf einer selbst aufgestellten Kulisse die Geschichte von einer Freundschaft, die durch eine Drogensucht tragisch beendet wird. Die beiden Schauspieler*innen haben mit viel Humor und überraschenden Änderung in der Kulisse überrascht, denn die Kulisse hat sich die ganze Zeit geändert und wurde im Laufe des Stückes sinnvoll aufgebaut. Am Ende gab es noch eine Nachbesprechung, bei der die anwesenden Lehrer*innen rausgeschickt worden sind, damit jeder ehrlich seine Erfahrungen und Meinungen erzählen.

Die Geschichte handelte von einem Mädchen und Jungen. Ihre Freundschaft fing schon im Kindergarten an, aber endete fast, als die beiden auf unterschiedliche Schulen gegangen sind. Der Junge auf ein Gymnasium, das Mädchen auf eine Realschule. Jedoch hat ihre Freundschaft trotz der Umstände geklappt. Vielleicht auch deswegen, weil der Junge ziemlich offensichtlich in das Mädchen verliebt ist. Eines Tages bekommt das Mädchen den Schuppen ihres Opas für sich zur Verfügung gestellt. Das Mädchen und der Junge gestalten diesen um und verbringen viel Zeit in ihm. Dann fangen die Probleme an… Das Mädchen bringt Cannabis mit und raucht es im Schuppen. Der Junge ist erstmal sehr skeptisch und hält gar nichts davon, jedoch probiert es, da er nicht als Langweiler dastehen will. Die Situation wird immer schlechter. Das Mädchen nimmt jeden Tag Drogen und ist sichtlich süchtig davon. Es wird erklärt, dass die Sucht durch die Probleme des Mädchens Zuhause entstanden sind. Ihre Mutter zwingt sie in eine Ballettschule zu gehen und bürdet ihr großen Druck auf. Das Mädchen will einfach nur ihren Abschluss machen und eine Tischlerin werden, jedoch gefällt diese Idee ihrer Mutter nicht, da es ja „kein Beruf für Mädchen“ sei. Ihre Noten sind trotz des Druckes trotzdem nicht sonderlich gut. Deshalb fängt das Mädchen auch an, andere Arten von Drogen zu nehmen. Zuerst versucht sie mit einer sog. Bong ihr Cannabis aufzunehmen, dann greift sie sogar zu Crystal Meth. Das Mädchen geht gesundheitlich kaputt. Halluzinationen, Schwindel, Übelkeit… und am Ende der Tod. Das Theaterstück endetet mit einem traurigen Ende… das Mädchen stirbt und die ganze Kulisse wird wieder live weggebaut.

In der Nachbesprechung durften die Schüler*innen über ihre Erfahrungen mit dem Thema Drogen sprechen. Dieses haben aber (leider) nicht sehr viele gemacht. Die beiden Schauspieler haben auch über ihre eigenen Erfahrung gesprochen, wobei das Thema Drogen einen dieser Schauspieler sehr hart familiär betroffen hat.

Obwohl die Stimmung vor dem Theaterstück eher gemischt war, da nicht jeder so eine Art von Prävention sinnvoll fand, hat sich genau das Gegenteil herausgestellt. Das Theaterstück hat definitiv auf eine spannende Weise über das Thema Drogen informiert und aufgeklärt, aber nicht auf eine Weise, in der Drogen ausschließlich schlecht geredet werden.

Bericht von Natan Pawluczuk

Es war laut. Es war voll. So wie es eben ist wenn man vier Klassen zusammen in N015/N016 steckt. Und dann war es auch noch ein Freitag, 5./6. Stunde, aber die zwei SchauspielerInnen machten uns schnell klar: Wir freuen uns auch auf das Wochenende, trotzdem jetzt ist das Theaterstück aber erst einmal an der Reihe. Unter den SchülerInnen waren noch die Schulsozialarbeiterin Frau Rösch und manchmal einige LehrerInnen. Daraufhin begann das Theaterstück auch schon. Dunkle Kulisse. Zwei SchauspielerInnen. Wir waren gespannt.

Die erste Szene führte uns in den Kindergarten und zeigte uns so den Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. Ihre Wege trennen sich als sie auf verschiedene weiterführende Schulen gehen und doch… Die Wege trennen sich nicht ganz. Irgendwann treffen sie sich im Schuppen ihres Großvaters. Aber sie stürzt immer mehr ab, Stress zu Hause, Stress in der Schule und Druck. Er merkt es, als sie einen Joint zu rauchen beginnt. Er hört sie immer von einem Jungen erzählen, der ihr höchstwahrscheinlich die Drogen besorgt. Es gibt viele Auseinandersetzungen zwischen ihnen. Aber sie merkt nicht, wo sie sich hineinsteigert. „Das ist doch noch keine Sucht. Ich rauche höchstens einmal am Tag!“ Es wird immer mehr. Auch er probiert es. Manchmal. Bleibt trotzdem vorsichtig. Und sie… Sie steigert sich immer mehr hinein. Immer härtere Drogen. Das Theaterstück ging bis zum Ende. Bis zum Ende der Freundschaft. Durch ein tragisches Ende und eine Frage die offen bleibt: Ist es eine wahre Geschichte?
Danach haben die SchauspielerInnen unsere LehrerInnen aus dem Raum geschickt und uns Fragen gestellt. Eine Besprechungsrunde angeboten, wir durften ihnen Fragen aller Art stellen. Dann war die gesamte Show auch schon vorbei. Freiwillige halfen noch die Kulisse abzubauen und zu ihrem Auto zu tragen.

Die SchauspielerInnen waren richtig gut. Schauspielen konnten sie auf jeden Fall. Das Thema war auch wichtig. Ich habe viel Respekt dafür, dass sie dieses wichtige Thema so eindrücklich performt haben. Zu zweit. In einem halben Klassenraum. Die Fragerunde am Ende fand ich auch sehr eindrücklich, weil sie uns die Möglichkeit gaben über das Thema zu sprechen. Das Theaterstück bleibt uns sicher noch länger in Erinnerung.

Bericht von Xenia Rieke-Zapp