Am 17.11.2021 fand unsere Exkursion zum Goldbacher Stollen in Überlingen statt. Geführt wurden wir, die Klasse 9D, von Herr Köpfer.

Mit dem Bau des Goldbacher Stollens wurde nach der Bombardierung der Stadt Friedrichshafen und der Friedrichshafener Industrieunternehmen (Dornier, Zahnradfabrik, Maybach, Zeppelin, etc.) am 28.April 1944 begonnen. Kriegswichtige Rüstungsgüter sollten nun unterirdisch verlagert werden. Mit etwa 800 Häftlingen aus dem Konzentrationslager Dachau sollten innerhalb von 100 Tagen Gänge aus dem Felsen gesprengt werden.
Wir konnten uns den Stollen nicht wirklich vorstellen und es stellte sich heraus, dass er aus einem fast schon komplizierten, aber beeindruckendem Tunnelsystem besteht. Die Atmosphäre im Stollen war etwas düster, aber spannend. Daher waren wir froh eine bestimmte Route zu gehen, ansonsten hätten wir uns sicher verlaufen. Manche Infos, die Herr Köpfer uns erzählte, wussten wir bereits aus dem Unterricht. Es waren teilweise sehr viele Informationen auf einmal. Aber es war trotzdem cool sich in diesem Stollen aufzuhalten, vor allem, weil es einem nochmal ein anderes Gefühl gibt, direkt an einem Ort zu sein an dem Geschichte wirklich passiert ist. Erst dort haben wir die Dimensionen und die schrecklichen Arbeitsbedingungen einschätzen können, unter denen die Überlinger Opfer der Nationalsozialisten früher arbeiten mussten. Ernüchternd war, dass mindestens 243 Häftlinge die Haft und Lebensbedingungen im Goldbacher Stollen nicht überlebt haben. Die Führung war sehr interessant und neue Infos, zum Beispiel, dass es auch Menschen gab, die es geschafft haben aus dem Stollen zu entkommen (was fast unmöglich war), haben uns nachhaltig beeindruckt.
Allgemein kann man sagen, dass die Stimmung in der Klasse eher wie immer war, locker und fröhlich, obwohl uns allen bewusst war, an welchem Ort wir standen und wie dieser zustande kam. Trotzdem haben wir alle nach der Exkursion bzw. gegen Ende der Exkursion immer mehr verstanden, wie dankbar wir alle eigentlich sein können, dass wir nicht zu so einer Zeit gelebt haben und dort arbeiten mussten. Wir alle haben wirklich viel bei dem Ausflug dazugelernt, vielleicht nicht unbedingt mehr Fachwissen, sondern mehr das Nachvollziehen und “mentale Verständnis” der dort Gefangenen.

Zum Schluss möchten wir uns alle nochmal recht herzlich bei Herrn Köpfer bedanken, der uns in dem Goldbacher Stollen geführt hat und bei Frau Mozer- Jenß, die diese Führung möglich gemacht hat.