Sara M. erzählt als gläubige Muslima ihren Mitschüler*innen, die den katholischen Religionsunterricht besuchen, von ihrer Religion

Ganz besondere Stunden sind das, wenn Schüler*innen bereit sind, ihren Mitschüler*innen von etwas zu erzählen, das ihnen wichtig ist, oder über etwas zu informieren, das sie sehr gut kennen.

Sara hat sich dazu bereit erklärt. An einem Montag im November blieb sie freiwillig zwei Stunden länger an der Schule als sie müsste, um ihren Mitschüler*innen vom gelebten und praktizierten Islam zu erzählen.

Saras Familie stammt aus Bosnien und dort hat sie auch Familie, die sie gemeinsam mit ihren Eltern regelmäßig besucht. Ihr Onkel ist in der dortigen Gemeinde Imam, sie war dabei, wenn der Muezzin zum Gebet ruft, sie kennt die Gebetspraktiken, das Fasten usw. Ihr Onkel war in Mekka.

Und sie besucht die Koranschule in Tuttlingen.

Mit großer Ruhe und sehr bereitwillig erzählte sie ihren Mitschüler*innen von ihrer Religion, brachte einen Gebetsteppich, eine Gebetsschnur und einen Koran sowie ein Kopftuch für Kinder bzw. Jugendliche mit und beantwortete viele, viele Fragen, zum Islam und wie sie ihn lebt und praktiziert.

Im Anschluss an die Vorstellung ihrer Religion blieb Sara eine weitere Stunde mit im Unterricht und beschäftigte sich gemeinsam mit ihren katholischen Mitschüler*innen mit dem Judentum.

Was kann es für den interreligiösen Dialog Schöneres geben?!

Autor: Fr. Seelhorst