Wie eine Achterbahnfahrt nahm uns der Klimavortrag mit auf lustige luftige Höhen, aber dann ging es schlagartig bergab und auch die Abgründe blieben nicht vor uns verborgen.

Am Mittwoch, den 7.12.2022 fanden wir uns um 14.00 Uhr im Raum 114 ein. Der Herr mit den grauen Haaren und einer Brille stellte sich uns, den SchülerInnen der KS2 – aus dem Leistungskurs (LK) Geographie, dem LK Wirtschaft und weiteren Interessierten – als Micha vor. Einfach nur Micha, von du zu du.

Micha fragte uns, was wir über den Klimawandel wissen und was uns vielleicht auch daran nervt. Es gab kleinere Diskussionen. Micha hielt die wichtigsten Zahlen an der Tafel fest, zum Beispiel das 1,5-Grad-Ziel der UN-Klimakonferenz in Paris 2015.

Dann nannte Micha uns die Fakten. Er rasselte diese nicht einfach nur runter, sondern veranschaulichte sie durch Beispiele, Bilder und ohne PowerPoint Präsentation. Sein Ziel war es, uns zu erreichen. Denn was interessiert Jugendliche, die in einem halben Jahr ihr Abitur in den Händen halten werden? Eine langweilige Folie nach der anderen? Nein! Er brachte uns, unterstützt durch seine Bilder zum Nachdenken, was wir gegen den anthropogenen (vom Menschen verursachten) Klimawandel tun könnten.

Micha zeigte uns erschreckende Abgründe auf. So sind durch den Klimawandel auch Eisbären bedroht. Er fragte uns, was Eisbären fressen und wir antworteten: „Robben“. Daraufhin erzählte er uns, dass er bei den Siebtklässlern auf diese Frage oft die Antwort bekäme: „Fisch“. Micha erklärte ihnen aber, dass Eisbären Robben fressen. Genau, das sind die weißen flauschigen Dinger mit den schwarzen Knopfaugen, die doch fast aus wie Fische aussehen. Und dann meinte er noch, jetzt würden wir keinen Döner mehr essen können, ohne an „Eisbärendöner“ denken zu müssen.

Außerdem erklärte Micha uns den Begriff „Albedo“, indem er auf einen Jungen zeigte und sagte, dass er eine hohe Abstrahlung hat. Bei seinem Nebensitzer meinte er, dass dieser eine geringere Abstrahlung hat. Der Junge mit der hohen Abstrahlung trug einen weißen Pullover und der mit der geringeren Abstrahlung einen schwarzen Pullover. Die Erwärmung der Erde führt zum Abschmelzen der Schnee- und Eisflächen auf unserer Erde. Dadurch kommen dunklere Flächen zum Vorschein, die mehr Licht absorbieren. Das erwärmt wiederrum die Erde und der Prozess wird verstärkt.

Zum Ende des Vortrages sagte Micha, wir sollten nicht auf andere zeigen, sondern uns selbst an die Nase fassen. Jeder von uns kann stattdessen anderen auffällig vormachen, welche Handlungsweisen klimafreundlich sind. So muss man mehrere Tomaten nicht immer zu zweit in eine eigene Plastiktüte abpacken. Manchmal benötigt es auch gar keine Plastiktüte. Auch können wir Elektroschrott abgeben, anstatt ihn zu Hause sammeln. Und bei jedem neuen Handy sollten wir nicht nur die schöne Hülle und den glänzenden Bildschirm bewundern, sondern die lange Reise des Handys im Hinterkopf haben, mit den Quadratmeter Regenwald, die dafür abgeholzt und die drei afrikanischen Kinder, die dafür erschossen wurden.

Micha brachte uns in diesen knappen eineinhalb Stunden eindrücklich und spannend die Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen nahe. Der Klimawandel ist nicht nur auf irgendeiner Insel im Pazifik gegenwärtig, sondern er betrifft auch uns. So hatten 74 Gemeinden in Deutschland dieses Jahr kein Wasser mehr. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen.

Bericht erstellt von: Stella Rieke-Zapp

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