Der Besuch in Dachau von vier Klassen war sehr eindrucksvoll, deshalb haben wir uns überlegt aus zwei verschiedenen Sichten darüber zu berichten.

„Am Mittwoch den 02.02.22 machten sich zwei Busse mit den vier getesteten neunten Klassen auf den Weg nach Dachau. In Dachau befindet sich die Konzentrationslager (KZ) -Gedenkstätte Dachau, welche schon länger von den neunten Klassen unserer Schule immer im Rahmen des Geschichtsunterrichtes besucht wird. Es waren hin und zurück jeweils ungefähr 3 ½ Stunden Fahrt. Die 9a und 9b waren in einem Bus und die 9c und 9d in einem anderen. Die 9b fuhr mit Frau Freimuth. Als wir dann an unserem Ziel ankamen, war es trocken, aber kalt und windig. An dem Tor empfing uns die zynische Aufschrift „ARBEIT MACHT FREI“, wir sahen noch mehr solcher verachtenden Sprüche, wie „BRAUSEBAD“ über der einzigen Gaskammer in Dachau, die zwar als Vorbild für andere KZ wie Ausschwitz diente, aber in Dachau selbst nicht gesichert eingesetzt wurde. Es war eine bedrückende Atmosphäre, obwohl wir uns auf dem riesigen Gelände viel draußen bewegten. Die Erkenntnis, was in der NS-Zeit genau auf diesem Boden passierte und die vielen neuen und auch alten Informationen waren erdrückend. Das KZ gab es von Anfang der NS-Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Heute ist es eine Gedenkstätte. Wir sahen viele Gedenksteine, aber auch originale Einrichtungen und nachgebaute Baracken. Auch das Wetter machte es nicht besser, es gab kurze Schauer. Die Führung war sehr informativ und gut gestaltet und uns wurde durch sie umso mehr gezeigt, wie menschenentwürdigend das alles war, dass die Menschen alle Persönlichkeit ablegen mussten, keine Privatsphäre hatten, unter grausamen Umständen lebten und starben und nur noch Nummern und bunte Dreiecke waren. Den Film, den wir eigentlich nach der Führung in dem Saal angesehen hätten, hatte andere Zeiten als geplant und so wurde beschlossen, dass wir ihn in der Schule nachschauen würden. Dafür hatten wir mehr Zeit durch die Ausstellung zu gehen oder nochmals bestimmte Orte anzuschauen, aber auch Orte zu sehen, die davor nur erwähnt wurden, wie die Stelle, an der die Häftlinge erschossen wurden oder an der die Asche der Leichname vergraben wurde. Nach einigen Stunden machten wir uns auf die Rückreise. Im Endeffekt war dieser Ausflug nicht schön und ich glaube, das hatte auch keiner erwartet. Die Fahrt war sehr lang für die kurze Zeit, in der wir da waren, aber der Ausflug war verdammt wichtig. Es ist wichtig zu sehen, was in der Zeit des Nationalsozialismus passierte. Es war wichtig, damit wir daran erinnert werden und es nicht vergessen. Damit so etwas nie wieder geschieht!“

Bericht von Xenia Rieke-Zapp

„Am 2. Februar 2022 fand nach der Coronapause wieder der alljährliche Ausflug aller neunten Klassen in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslager Dachau statt. Dieses war das erste Konzentrationslager der Nationalsozialisten und wurde schon im Frühjahr 1933 errichtet. Es diente als Modell und Proberaum für andere Konzentrationslager, wie z.B. Auschwitz. In dem KZ sind rund 41.500 Menschen auf qualvolle Weise ums Leben gekommen. Die Häftlinge im Lager waren zunächst politische Gegner der Nationalsozialisten, wie Kommunisten und Sozialdemokraten. Danach wurden auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und Menschen, die von den Nazis als „Asoziale“ bezeichnet wurden. Als diese galten z.B. Arbeitslose oder Alkoholiker. In dem Lager wurden Tagesabläufe und Foltermethoden für die anderen Konzentrationslager eingeübt, z.B. das von den Nazis so genannte „Brausebad“, eine Gaskammer, in der Menschen auf qualvolle Weise mit Gas umgebracht werden konnten. In dem KZ Dachau, sei dies nicht praktiziert worden, jedoch sagen viele Quellen darüber aus, dass diese Qualmethode im KZ Dachau ausgetestet worden ist.

Die Fahrt startete, wie geplant, aber mit einigen Problemen, wenn es um Coronatests geht, kurz nach 8 Uhr. Nach einer 3,5-stündigen Fahrt kamen alle vier neunten Klassen an der Gedenkstätte des KZ Dachau bei München an. Das erste, was uns dort erwartet hat, war das Eintrittsgebäude, in dem sich ein Tor mit dem provokativen Spruch „Arbeit macht frei“ befand. Auf dem riesigen Gelände warteten auf uns die Führer*innen, die uns das Gelände zeigen sollten. Die Klasse 9a wurde von ihrem Geschichtslehrer, Herr Köpfer, um das Gelände geführt. Wir durften uns verschiedene Orte ansehen, z.B. rekonstruierte sog. „Baracken“, in denen die Gefangenen schlafen mussten. Die Gefangenen mussten diese komplett sauber halten. Wenn das nicht der Fall war, wurden die Gefangenen vom SS-Personal bestraft. Es war für die Gefangenen unmöglich, diese Anforderungen zu erfüllen, da sie den ganzen Tag arbeiteten und danach schmutzig waren und es fehlte an Hygiene in den Lagern. Wir durften auch die Gaskammern ansehen, die in Dachau womöglich getestet worden sind, die aber jedoch definitiv in anderen KZ zum Quälen und Töten der Gefangenen benutzt wurden. Auch die Krematorien, in denen die Gefangenen nach dem Tod oftmals verbrannt worden sind, wurden uns zur Schau gestellt. In der Ausstellung im Hauptgebäude konnten wir vieles über die Geschichte des KZ Dachau und vieles über den Nationalsozialismus nachlesen. Es gab auch viele Ausstellungstücke aus der Zeit des KZ, z.B. ein Informationsblatt aus der Zeit des KZ, auf dem beschrieben wurde, welches Band wer tragen musste. Diese Praktik wurde benutzt, um die Häftlinge auf unmenschliche Weise zu identifizieren. Politische Gefangene trugen z.B. ein rotes Band, Homosexuelle ein pinkes. Juden trugen ein Band mit einem Davidstern. Ausländer trugen Bänder mit dem Buchstaben ihres Landes (z.B. Polen „P“, Tschechien „T“). Zudem wurde den Häftlingen eine Nummer vergeben, mit der diese aufgerufen wurden. Dies war eine unmenschliche Praktik, da dadurch die dort gefangenen Menschen ihren Namen und zudem ihre Persönlichkeit als Mensch verloren haben und nur durch ihren Status in dem menschenverachtenden Identifikationssystem der Nazis betrachtet worden sind. In der Ausstellung gab es auch ein anderes sehr interessantes Ausstellungsstück. Ein Buch mit rund 30.000, der rund 40.000 getöteten Menschen. Das Buch war sehr dick und das zeigte auch sehr deutlich, wie schrecklich die Taten der Nationalsozialisten waren. Die Namen, die im Buch waren, waren aber lange nicht die Namen aller Menschen, die dort getötet worden sind. Zudem wurde uns ein Film über die Geschichte des KZ Dachau vorgespielt, in dem schreckliche Szenen von z.B. übereinander gehäuften Leichen gezeigt wurden.

Die Fahrt nach Dachau war kein klassischer Schulausflug, aus dem jeder mit einem lächelnden Gesicht rausgeht. Die Führung durch das KZ war erschreckend, aber sehr eindrucksvoll. Jedoch war dieser Ausflug sehr wichtig, da unsere, aber auch alle anderen Generationen, diese schrecklichen Taten nicht vergessen sollten und aus den Fehlern der älteren Generationen lernen, um diese nicht zu wiederholen. Deshalb finde ich auch, dass ein solcher Ausflug auch in Zukunft an unserer Schule angeboten werden sollte.
Bericht von Natan Pawluczuk

Im Endeffekt sind wir uns einig, dass dieser Besuch in Dachau sehr wichtig war.