„Digitales Lernen“ wird am Gymnasium Überlingen nicht nur praktiziert, sondern aktiv weiterentwickelt

Sportlehrer Yannick Weislogel versucht, Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Turnhalle in Bewegung zu bringen. Hierfür hat er eine App entwickelt, die Kinder beim Erlernen von Turnelementen unterstützen soll. Wir haben ihm einige Fragen gestellt.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine App zu entwickeln?
Als Anfang 2021 über Monate die Turnhallen geschlossen wurden, kam mir die Idee, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, wie sie Turnen zuhause lernen und üben können. Da ich bereits eine App für den Schulsport entwickelt habe, wusste ich, welche Personen ich an Bord holen musste, um solch ein Projekt zu stemmen.

Haben Sie die App selbst programmiert?
Nein, meine Aufgabe lag im inhaltlichen Bereich und in der Koordinierung des Teams. Neben unseren beiden Programmierern gab es noch Grafiker, Filmer, Webentwickler und unsere Vorturner*innen. Insgesamt wirkten 16 Personen an der App mit – auch Schülerinnen vom Gymnasium Überlingen waren bei den Dreharbeiten eingebunden.

Was kann die „Turnlehrer @home“ – App?
Im Endeffekt ist es eine Weiterentwicklung unseres ersten App-Projektes. Dort waren die Turnelemente des Sportabiturs in Idealbewegung zu sehen, damit Schüler und Schülerinnen eine Vorstellung davon bekamen, wie die „perfekte Turnbewegung“ auszusehen hat. Bei unserer neuen App gingen wir einen Schritt weiter und haben die einzelnen methodischen Schritte dargestellt, wie man das Turnelement erlernen oder wie man sich gegenseitig Hilfestellung geben kann. Aber nicht nur zuhause kann die App genutzt werden, auch im Sportunterricht eignet sie sich zum selbstorganisierten Erlernen von Turnbewegungen.

Wie viel Aufwand steckt hinter solch einem Projekt?
Viel mehr, als man zunächst denkt. Wir hatten zu Beginn mit 4 Monaten geplant. Letztendlich vergingen 10 Monate, bis die App in den Appstores verfügbar war. Vor allem die Programmierung und das Beheben von Fehlern (so genannten „Bugs“) hat viel Zeit gekostet – schließlich muss die App auf tausenden unterschiedlichen Geräten und Displaygrößen richtig funktionieren.

Warum sind nicht alle Inhalte der App kostenlos?
Nicht nur die Erstellung der App hat Geld gekostet, sondern auch die notwendigen Server produzieren monatlich laufende Kosten. Durch die inApp-Käufe sollen diese Kosten gedeckt werden.

Haben Sie noch weitere App-Projekte in Planung?
Zu den Sommerferien soll die „SportlehrerApp BW“ erscheinen, welche mein Team und ich zusammen mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg derzeit entwickeln. In dieser App werden alle Sportabitur-Anforderungen als Video enthalten sein, wodurch sich die App auch wunderbar im Sportunterricht zur Video-Analyse und Abiturvorbereitung eignet.

Wo kann man Ihre Apps herunterladen?
Man findet sie sowohl im iOS-Appstore (Apple) als auch im Google Playstore (Android) oder auf unserer Website www.turnlehrer.com/at-home

Video zu den Dreharbeiten