Schullandheim in der Siebten – Abgesagt
Ersatz Schullandheim in der Achten – Abgesagt
Ersatzsyltreise des Ersatzschullandheims – Abgesagt-Nein-Doch nicht

Die inzwischen vier neunten Klassen hatten wirklich Pech. Das Schullandheim, angesetzt in der Siebten, wurde auf Grund von Corona abgesagt. So wie auch der Ersatz in der Achten. Ich glaube, dann hat niemand mehr daran geglaubt. Bis die Ankündigung kam, dass die Reise durch eine Syltreise ersetzt werden sollte. Frau Kattentidt hatte die Idee und hat sich wirklich eingesetzt.
Aber wir neunten Klassen wurden enttäuscht. Es musste abgesagt werden. Schon wieder auf Grund von Corona. Wir haben alle nicht mehr daran geglaubt und waren auch enttäuscht. Aber dann kam in den Fasnachtsferien die Info – Sylt findet statt! Genau an dem Tag, an dem die Reisebeschränkungen aufgehoben werden. Fünf Tage Anmeldezeit. Sonntagabend 20. März 22 bis Freitag 25. März 22. Die, die in Überlingen blieben, sollten an einem Ersatzstundenplan teilnehmen. Wir konnten es alle zuerst nicht glauben. Es war natürlich volles Gesprächsthema und die Angst davor, dass es wieder abgesagt werden würde, war da. Die Woche davor wurden wir täglich getestet. Mindestens in der 9b meldete sich eigentlich die ganze Klasse an, manche aus anderen Klassen wollten nicht mit, andere konnten nicht mit. Bis zum letzten Moment mussten wir bangen. Auch auf Grund der LehrerInnen. Der 9b fehlte erst einmal eine männliche Begleitung. Die beiden Klassenlehrerinnen konnten leider nicht mit (Wir haben ihnen von Sylt dann eine Postkarte geschickt) und so hatten wir zunächst nur Frau Reiter. Es dauerte nicht lange, da war auch dieses Problem gelöst. Die Lösung kam in Form von Herrn Bauer. Am Wochenende bedeutet das: Ich packe meinen Koffer und nehme mit…?

Und so standen wir abends am Überlinger Bahnhof und die LehrerInnen versuchten ihre Klassen zusammen zu sammeln. Der Zug, der eigentlich 19:47 Uhr ankommen sollte, kam mit Verspätung und als wir dann mit einer Stunde Verspätung morgens auf Sylt ankamen, waren wir sehr froh. Wir mussten dauernd umsteigen und die einzige Chance, nachts zu schlafe, war vom Zug Ulm nach Hamburg, ein vollbeleuchteter ICE. Durch die Stunde Verspätung mussten wir wenigstens nicht um 6:00 Uhr am HBF Hamburg umsteigen. Wir hatten entweder zu viel oder zu wenig Umsteigezeit. Ein Wunder, dass auf der Hinfahrt am Ende noch alle da waren. LehrerInnen und SchülerInnen hatten teilweise eine schlaflose, sehr lange Nacht.
Dann waren wir auf Sylt. Niedliche Häuser, viel Landschaft, Meer, Dünen (Die sich später auch in manch einem Zimmer gebildet haben)-wunderschön. Vier Klassen voller müder SchülerInnen. Die Woche ging viel zu schnell um. Die Jugendherberge war gut, obwohl manche sie nicht ganz so gut fanden. Es gab Spiele und Bälle auszuleihen, unsere Stufe hatte ein Haus für sich, es gab abends warme Malzeiten und morgens Frühstück, das man sich selber zusammenstellen konnte. Im Endeffekt hat es gut funktioniert. Wir waren oft am Strand und die, die wollten, waren in der kalten See baden (Die 9b hatte die Idee und hat damit angefangen). Herr Bauer hat seinen Drachen steigen lassen, wir haben den nördlichsten Punkt Deutschlands gesehen, waren auf einer spannenden Wattwanderung und wir haben Sonnenuntergänge am Meer verfolgt. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Die Erkundung des nahen Ortes List, das Fischbrötchen, die Fahrradtouren auf geliehenen Fahrrädern ( Sie waren ganz gut, nur bei manch einem ging die Schaltung nicht und es gab interessante Klingeln), die 9b war in Westerland im Wellenbad, eine Salzwassertherme, die Ersatz zu der Kutterfahrt war. Wir waren im Erlebniszentrum List über Naturgewalten und wir haben auch gesungen, ob Karaoke in den Zimmern oder ein Geburtstagslied im Speiseraum.
Abends hatten wir manchmal nasse Haare, Schuhe voller Sand und müde Füße, aber auch ein Lachen im Gesicht. Unsere Klasse hat sich immer um meist 19:00 Uhr im Aufenthaltsraum getroffen. Wir haben an jedem Abend Werwolf gespielt und Frau Reiter und Herr Bauer haben einen Tanzkurs mit uns gemacht. Sie haben getanzt und wir haben getanzt. Die ganze Klasse hat mittgemacht, obwohl es nicht für alle etwas war. Später hat auch Herr Bruch noch getanzt. Wir haben im Dunkeln draußen Verstecki gespielt (Und uns einmal offensichtlich in die Bushalte gesetzt und darauf gewartet, dass wir gefunden werden). Einige waren auch Billard spielen.

Die Zeit war viel zu kurz und zu schnell um. Untereinander haben wir uns besser kennengelernt und auch die ein oder andere Nacht nach der Nachtruhe noch irgendwo Musik gehört.
Als wir dann losfahren mussten, standen wir um 4:45 Uhr spätestens auf und Herr Bruch lief mit seiner Box und dem Song „it’s a final countdown“ durch den Flur. Um 5.2.0 Uhr haben wir gefrühstückt und um 6.10 Uhr ging es mit dem Bus los. Dann mit dem Zug.

Die Verspätungen der Züge konnten wir meistens ausgleichen und hatten immer verschiedene Optionen, wie wir fahren konnten. Entweder hatten wir zu viel Zeit oder zu wenig. Nur fuhren wir diesmal tagsüber. Die Fahrt lief gut, aber im Endeffekt musste es dann aber doch so kommen- Es gingen SchülerInnen und LehrerInnen verloren. Sechs SchülerInnen und vier LehrerInnen (Herr Partel, Frau Bertsch, Herr Bauer und Herr Köpfer). Sie kamen nicht schnell genug aus dem Zug in Ulm raus. Somit fuhren sie abends weiter bis Augsburg durch. Bei den anderen blieben Frau Reiter, Herr Bruch, Frau Ernst und Frau Kattentidt. Die in Augsburg nahmen Züge zurück und fuhren über Umwege nach Hause. Wir kamen abends an und waren alle traurig, dass es schon vorbei war. Schlussendlich hat es sich für diese Klassenfahrt gelohnt, so lange zu warten. Die KlassenlehrerInnen, BegleitlehrerInnen und Herr Weber haben sehr viel geplant und organisiert und wir sind alle froh, dass diese Klassenfahrt schlussendlich so stattfinden konnte.

Wir, LehrerInnen und SchülerInnen, können alle mit einem Strahlen auf dem Gesicht an Sylt zurückdenken und vielleicht heute noch etwas Sylter Sand in den Schuhen finden.

Xenia Rieke-Zapp