Überlingen/Mailand: Beim European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) erkämpften sich Jakob Dichgans, Daniel Riesterer und Lumen Haendler vom Schüler-Forschungs-Zentrum (SFZ) Überlingen jetzt die Qualifikation für den weltgrößten voruniversitären Forschungswettbewerb, der Intel-ISEF 2016
Nach dem Bundesieg der Überlinger Schüler Jakob Dichgans, Daniel Riesterer und Lumen Haendler bei Jugend Forscht reißen sich nicht nur die Medien um die drei Jungforscher vom Schüler-Forschungs-Zentrum in Überlingen. Zusätzlich zum 1. Platz im interdisziplinären Jugend Forscht-Fachgebiet erhielten Sie bei der Siegerehrung im Mai aus den Händen der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, die Delegation zum 27. European Union Contest for Young Scientists (EUCYS).
Vergangene Woche waren die drei nun als eins von nur vier deutschen Teams nach Mailand gereist, um sich dort auf europäischer Ebene mit den besten Schülern Europas beim EUCYS zu messen. Der EUCYS dient dazu, junge Wissenschaftler zusammenzubringen, Ihnen die Möglichkeit des Austausches Ihrer Ideen zu geben, sie aber auch im Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen.
„An internationalen Wettbewerben teilnehmen zu dürfen, ist nicht nur ein tolles Erlebnis für die Schüler, so eine Veranstaltung zeigt ihnen auch, wo sie international stehen und wo sie sich noch verbessern können“, sagt Dr. Bruno Kolb, der die jungen Männer am SFZ-Standort Überlingen zusammen mit Dipl. Ing. Jürgen Späh mehrere Jahre lang betreut hat.
Die Schüler hatten in den vergangenen drei Jahren eine Anlage entwickelt, die das Kohlendioxid aus Industrieprozessen in Methan, den Hauptbestandteil von Erdgas, umwandelt. Der voll automatisierte Prozess dient der Energiespeicherung, da überschüssiger Strom aus regenerativen Quellen für die Umwandlung verwendet werden kann. Der Energieträger Methan wird dann im bereits bestehenden Erdgasnetz zum Zielort transportiert.
Energiespeicherkonzept überzeugt internationale Jury
Offenbar hat diese Arbeit nun auch die Jury des EUCYS überzeugt, die sich aus Ingenieuren und Wissenschaftlern der gesamten europäischen Union zusammensetzte. Die Überlinger wurden mit einem Sonderpreis bedacht: der Delegation zur Intel-ISEF, der Intel-International Science and Engineering Fair, dem größten voruniversitären Forschungswettbewerb der Welt. Die etwa 1500 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler qualifizieren sich dafür vorher in nationalen Wettbewerben.
Damit erfüllt sich der größte Wunsch der Überlinger Schüler, die nach dem Bundessieg bei Jugend forscht noch die Hürde des europäischen Wettbewerbs nehmen mussten, um nun an der Intel-ISEF teilnehmen zu dürfen. „Die Delegation zur Intel-ISEF war von Anfang an unser favorisierter Preis beim EUCYS“, sagt Jakob Dichgans, „aber bei der starken Konkurrenz aus den anderen Ländern haben wir nicht zu hoffen gewagt, das tatsächlich zu schaffen. Die Freude, das doch erreicht zu haben, ist daher unbeschreiblich.“
Bis zur ISEF im Mai 2016, die in Phoenix/Arizona stattfindet, haben die jungen Männer nun noch etwas Zeit, ihre Anlage mit Unterstützung von Dipl. Ing. Jürgen Späh weiter zu optimieren. Während Jakob Dichgans und Daniel Riesterer im Frühjahr diesen Jahres den Landes- und Bundeswettbewerb Jugend forscht zwischen ihre Abiturprüfungen quetschen mussten, steht im kommenden Jahr Lumen Haendler vor der Herausforderung, Wettbewerb und Abi hintereinander zu bringen. Das Schüler-Forschungs-Zentrum in Überlingen bietet ihnen weiter die Gelegenheit, sich neben ihrem normalen Alltag als Schüler und Studenten regelmäßig zu treffen und weiter zu tüfteln. Ihr Betreuer, der ehrenamtlich arbeitende, pensionierte Chemiker Dr. Kolb plant unterdessen bereits die nächsten Schüler-Projekte am SFZ-Überlingen.