Auswirkungen der Muschelpopulationen

Darüber hinaus werden die ökologischen Auswirkungen der Neozoen im Bodensee weiterhin untersucht. Wichtige bestimmende Faktoren sind vor allem die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Nährstoffrückgang (Re-Oligotrophie), Klimawandel, invasiven Arten sowie andere Stressfaktoren. Projekte wie das Projekt „SeeWandel: Leben im Bodensee- gestern, heute und morgen“ forschen an den Auswirkungen im Bodensee als Ökosystem.⁷

“Absehbar ist, dass die Muscheln in den Massen, in denen sie den Seegrund besiedeln, eine Nahrungskonkurrenz im See darstellen.” Thorsten Rennebarth, Institut für Seenforschung, Langenargen.⁸ Denn die Quagga-Muscheln sind Filtrierer, was unter anderem das Planktonvorkommen für andere Planktonfresser (z.B. Bodenseefelchen) stark minimiert.⁶ Dadurch könnte man sich den massiven Rückgang der Felchenbestände erklären. Solche Zusammenhänge und andere massiven Folgen durch die Einwanderung der Muschelarten sind noch nicht ganz geklärt, werden aber von Forschern untersucht. Man kann jedoch festhalten, dass invasive Arten in ihrem neuen Ökosystem für Veränderungen sorgen. Sie können hier einheimische Arten verdrängen, was zu einem Verlust der Biodiversität führen kann.

Um den Bodensee vor weiteren invasiven Arten zu schützen, ist daher unter anderem beim Transport von Wanderbooten darauf zu achten, dass sie keine neuen Arten mit einschleppen.

Anheftung der Quagga-Muschel an Hartsubrate